Der Begriff Resilienz beschreibt das Immunsystem der Seele, die Fähigkeit eines Systems zum Widerstand und zur Toleranz gegenüber äußeren und inneren störenden Einflüssen. Das System ist somit in der Lage, trotz sogenannter Störungen in den ursprünglichen Ausgangszustand zurückzukehren, es reguliert sich also selbst, ohne dabei längerfristig durch diese Einflüsse vom angestrebten Kurs abgelenkt zu werden. Es ist eine Fähigkeit und eine Haltung, erfolgreich mit belastenden Lebensumständen (Unglücken, traumatischen Erfahrungen, Misserfolgen, Risikobedingungen etc.) umzugehen. Mit anderen Worten: Es geht um die Fähigkeit, sich von einer schwierigen Lebenssituation nicht „unterkriegen zu lassen“ bzw. „nicht daran zu zerbrechen“. Resiliente Menschen haben eine innere Stärke und einen unerschütterlichen Glauben an die eigene Kraft. Sie zerbrechen nicht unter der Last, sie wachsen daran, weil sie die Last in eine nährende Erfahrung verwandeln. Wir könnten auch sagen, es ist psychologische Alchemie – aus einem bleiernen Schicksal wird dann lebendiges Gold.