Im Dezember 2015 kam ich als Flüchtling entkräftet und verängstigt in Österreich an. Ich konnte meine Familie nicht erreichen, weil ich mein Handy verloren hatte. In den Weihnachtstagen bekam ich von einem Caritas-Betreuer ein Handy, das mir eine freiwillige Helferin – ohne mich persönlich zu kennen – hatte zukommen lassen. Ich forschte nach dem Namen dieser Frau, durch deren Hilfe ich mit meiner Familie in Aleppo kommunizieren konnte. Ich wollte mich bedanken. Es ist gelungen und ich konnte sie treffen. Nach einer knappen halben Stunde Spaziergang und Gespräch, in dem ich ihr Bisheriges aus meinem Leben erzählte, erkannte sie mein Potenzial als Schauspieler. Sie eröffnete mir durch ihre Kontakte ein Vorsprechen im Theater an der Wien. Ich bekam die Möglichkeit, an einem Projekt mitzuwirken, und fand bei dieser Frau Unterstützung, mich mit meiner Situation hier zurecht zu finden. Dann ging es Schlag auf Schlag und heute spiele ich im Theater in der Josefstadt und bin Ensemble-Mitglied. Ich bin unendlich froh über die Fügung, Gertrude Walch begegnet zu sein.