„Die Krise unserer Zeit ist nicht eine solche der Finanzen oder der Wirtschaft, sondern des Bewusstseins.“ (Prof. Otto Scharmer, MIT)
Der Begriff Bewusstsein ist nicht eindeutig definiert. Nach einiger Recherche und Interviews in Fachkreisen verstärkt sich der Eindruck, dass selbst darüber nachdenkende, bewusste Menschen Bewusstsein nicht umfassend erklären können, ähnlich dem Fisch im Wasser ist ihnen Bewusstsein das selbstverständliche Element, in dem sie sich bewegen. Die jeweilige Bewusstseinsebene, in der wir uns mit allen Sinnen erfahren, ist das Ergebnis unserer Erfahrungen und unserer Entwicklung. Das Bewusstsein unterscheidet uns Menschen von allen anderen Lebewesen. Forscher gehen davon aus, dass das Phänomen Bewusstsein auf der Basis von Hirnfunktionen entsteht und für die Entwicklung des Bewusstseins bestimmte Leistungen des Gehirns notwendig waren. Bewusstsein entsteht nur dann, wenn das dezentrale Zusammenwirken einen hohen Grad an Komplexität erreicht und so zu einer neuen Form der Selbstorganisation führt. Das Lösen komplexer Herausforderungen und Probleme, das Planen längerer Handlungsketten und das Entstehen neuer Lösungen ist nur im menschlichen Bewusstsein möglich. Für Beratungs- und Coachingprozesse ist zusätzlich das unter dem Bewusstsein verborgene Unbewusste von großem Interesse. Sigmund Freud sah darin einen dunklen Raum. Milton Erickson beschrieb das Unbewusste als Lagerhaus, in dem wertvolle Erfahrungen verwahrt werden. Aus welchem Blickwinkel auch immer „ES“ betrachtet wird, für Wachstum, Entfaltung, Entwicklung und Freiheit ist es überaus bedeutsam, sich diesen unwillkürlichen, unbewussten Raum anzunähern. Ob es darin Hinderliches zu transformieren gibt oder eine Verbindung zur unendlichen Schatzkiste herzustellen ist – in jedem Fall weiß das Unbewusste mehr Hilfreiches, als wir bewusst wissen.